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Entstehung und Geschichte

Das Museum Biberach blickt auf eine über 120-jährige Geschichte zurück. Entstanden ist es aus dem ehrenamtlichen Engagement von Biberacher Bürgerinnen und Bürgern.

Bereits 1898 legte der Unteressendorfer Pfarrer Dr. Josef Probst (1823-1905) mit der Schenkung seiner reichen naturkundlichen Sammlung sowie kostbarer gotischer Plastiken und Tafelbilder an die Stadt Biberach das Fundament der späteren Städtischen Sammlungen. Der Weg für ein Naturkundemuseum in Biberach schien vorgezeichnet. Doch während entsprechende Pläne des oberschwäbischen Naturkundevereins stagnierten, erreichte das spartenübergreifende Konzept eines städtischen Museums, das naturkundliche sowie kunst- und regionalgeschichtliche Themen vereinigen würde, weitere Kreise der Bürgerschaft.

Zur Verwirklichung dieses Ziels wurde am 26. November 1901 der Biberacher Kunst- und Altertumsverein gegründet (heute Gesellschaft für Heimatpflege). Bald darauf vermerkt ein Gemeinderatsprotokoll vom 18. April 1902 die Berufung einer Kommission der Verwaltung der Sammlungen des Städtischen Museums. Am 21. Juli 1902 werden im Anzeiger vom Oberland regelmäßige Öffnungszeiten inseriert. Es ist die offizielle Geburtsanzeige des Biberacher Museums.

Neben der Sammlung Probst bilden vor allem die beiden Nachlässe der Tier- und Landschaftsmaler Anton Braith (1836-1905) und Christian Mali (1832-1906) den Grundstock der Biberacher Museumssammlung. Die mit dem Nachlass verbundene finanzielle Zuwendung ermöglichte die bauliche Gestaltung neuer Museumsräume, die ab 1906 eröffnet wurden. Die Stadt dankte ihrem Ehrenbürger Anton Braith die posthume Stiftung mit der Umbenennung der Städtischen Sammlungen in »Braith-Museum«. Nach dem Tod Malis und der Überführung ihrer beiden Malerateliers von München nach Biberach wurde daraus das »Braith-Mali-Museum«.

Braith-Mali-Ateliers

In den 1960er Jahren erfuhr das Museum Biberach mit der inzwischen denkmalgeschützten archäologischen Sammlung des Biberacher Zahnarztes Heinrich Forschner (1880-1959) und bedeutenden Werken des Barockmalers Johann Heinrich Schönfeld (1609-1684) und des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) weitere grundlegende Zuwächse.

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten zwischen 1964 bis 1967 und 1991 bis 2001 zeigt sich das Museum Biberach in seiner heutigen Gestalt. Der gläserne Verbindungsbau ist die architektonisch auffälligste Neuerung. Mit mehr als 50.000 Einzelstücken der Kunst, Geschichte, Naturkunde und Archäologie verfügt das Museum Biberach über eine der bedeutenden kommunalen Museumssammlungen in Baden-Württemberg.