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Archäologie

Reiche Grabungsfunde, insbesondere aus der denkmalgeschützten Sammlung Forschner, bezeugen das Leben steinzeitlicher Rentierjäger, bronzezeitlicher Pfahlbaufischer sowie römischer und alamannischer Siedler.

Die ersten archäologischen Fundstücke kamen im Jahr 1898 mit der Schenkung der geologisch-paläontologischen Sammlung von Pfarrer Dr. Josef Probst (1823-1905) nach Biberach: einige Belegstücke aus den 1875 entdeckten »Schussenrieder Pfahlbauten« sowie altsteinzeitliche Rengeweihstangen und Feuersteinabschläge, die Oscar Fraas (1824-1897) 1866 an der Schussenquelle ausgegraben hatte.

Mit der Museumsgründung im Jahr 1902 setzte der Biberacher Kunst- und Altertumsverein die archäologische Sammlungstätigkeit fort. Das Museum Biberach erhielt u.a. Keramikreste vom römischen Gutshof in Ummendorf, weitere Pfahlbaufunde, Bronzemesser, Steinäxte und eine eiserne Pfeilspitze von der sagenhaften »Kesselburg«.

1965 übernahm das Museum Biberach die Sammlung des Biberacher Zahnarztes und Archäologie-Pioniers Heinrich Forschner (1880-1959) – zunächst als Leihgabe. 2015 ging sie ins städtische Eigentum über. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Denkmalschutzes seit den 1920er Jahren entdeckte Forschner die Waffen und Werkzeuge steinzeitlicher Rentierjäger, die Siedlungs- und Nahrungsreste bronzezeitlicher Pfahlbaufischer oder die kostbaren Grabbeigaben der Alamannen. Mit rund 22.000 Fundstücken von mehr als 300 regionalen Fundplätzen ist die Sammlung Forschner eine der bedeutenden archäologischen Privatsammlungen Deutschlands. Sie wurde 2002 ins Denkmalbuch Baden-Württemberg eingetragen.

Seit 2011 zählen 111 »Prähistorische Pfahlbauten« in sechs Staaten zum UNESCO-Welterbe. Die archäologische Abteilung im Museum Biberach zeigt mit der jungsteinzeitlichen Pfahlbausiedlung am Schreckensee und der bronzezeitlichen Siedlung Forschner zwei UNESCO-Welterbe-Stationen.

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