Michael Hirschbichler, Atelier Hirschbichler, Zürich

Biberacher Architekturgespräche

Datum:

28.11.2023

Uhrzeit:

19:00 Uhr

Ort:

Audimax, Hochschule Biberach

»Drecksarbeit«

Inmitten einer kontaminierten Welt, die allgegenwärtig mit Dingen und Abfällen angefüllt ist, überzogen mit Spuren, Ansprüchen und Ideologien, mit Hoffnungen, Träumen, Ängsten und Geschichten, ist Architektur, wie die Kunst und das Leben: Drecksarbeit.
Michael Hirschbichler setzt sich mit mythischen Konstruktionen im Anthropozän auseinander. In der Verbindung von Kunst, Architektur und Ethnologie versucht er unsere menschengemachte Umwelt zwischen Schönheit und Schrecken zu erfassen. Dabei konzentriert er sich auf die Wechselbeziehungen zwischen ihrer materiellen Beschaffenheit und ihren Erzählungen, Erinnerungen, Geschichten, Ideologien und Glaubensvorstellungen, zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, zwischen den Lebenden und den Toten, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, zwischen Fakten und Fiktionen.

Michael Hirschbichler unterrichtete an der ETH Zürich und der HSLU Luzern, war Direktor des Architekturprogramms an der Papua New Guinea University of Technology, Gastprofessor an der Akademie der bildenden Künste Wien und forscht derzeit an der TU Delft, am Goldsmiths und an der Aarhus University. Darüber hinaus war er Artist-in-Residence an der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom, im YARAT Contemporary Art Space in Baku, in der Cité internationale des arts in Paris, in der Stiftung Binz39 in Zürich, in der Villa Kamogawa (Goethe Institut) in Kyoto und im SACO (Goethe Institut und Institut Français) in Antofagasta. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Martin-Gropius-Bau (Berlin), artQ13 (Rom), Kunstverein Ingolstadt, Haus der Architektur HDA (Graz), Helmhaus (Zürich), Kunstmuseum Wolfsburg und Het Nieuwe Instituut (Rotterdam) gezeigt.

Der Vortrag ist Teil der Biberacher Architekturgespräche 2023 »Das Ethos des Bauens« und findet in Koordination mit der Ausstellung »Hugo Häring. Die Welt ist noch nicht ganz fertig« statt.

Biberacher Architekturgespräche 2023 »Das Ethos des Bauens«

Abbildung: Michael Hirschbichler, »Día y Noche«, Salpeterzeichnungen in ehemaligen Salpeterminen in der Atacama-Wüste, entzündet. Michael Hirschbichler in Zusammenarbeit mit Guillaume Othenin-Girard, 2022.